Ein Polyesterrumpf entsteht:

 

 

Da ich Rümpfe baue, die auch mit Wasser in Berührung kommen, ist Kunststoff ein sehr guter Baustoff. Diese Art Bautechnik wird seit vielen Jahren von mir erfolgreich angewendet. Der Vorteil, meiner Meinung nach, zum herkömmlichen Rumpfbau ist der, das man keine störenden Spanten mehr hat. Der Rumpf mit Beplankungen müsste ansonsten auch behandelt werden.

 

Als Erstes wird ein Werftplan bezogen, den verschiedene Händler anbieten.

Auf diesem Plan sind die drei Ansichten zu sehen: Seitenansicht, Vorder- und Rückansicht, Draufsicht sowie der Spantenriss, der für den Bau des Rumpfes unerlässlich ist.

Entweder sind zwei Spantenrisse zu sehen oder nur einer, der aber nur zu einer Hälfte. Dieser muss gespiegelt kopiert werden, da man ihn beim aussägen der Spannten braucht.

Es wird der Spantenriss also mit der Spiegelung kopiert und mit der Schere ausgeschnitten.

Diese Spannten (meistens von 0-aufsteigende Zahlen) werden auf 2-3mm dickem Sperrholz aufgeklebt und ausgesägt.

Den Sitz der Spanten entnimmt man aus der Seitenansicht. Dort sind die gleichen Zahlen im Kielbereich wie auf den Spanten.

Den Kiel aussägen und die Spanten einsetzen, dabei aber den Kiel in die Spanten einlassen.

 

Das nächste Bild zeigt den Schiffsrumpf mit Kiel und eingelassenen Spanten.

Um Bauschaum einzusparen wird in die Mitte des Rumpfes Zeitungspapier eingebracht. Aber nur soviel Papier das noch ca. 4cm Platz am Ende der Spanten leer bleibt.

Dann nimmt man einen ganz normalen billigen Einkomponentenbauschaum und spritz die Hohlräume aus. Nach der Aushärtung wird mit Messer und Sägen der Rumpf von Spant zu Spant wieder freigelegt. ( Trocknung ca. 1 Woche)

 

 

Unterschneidung am Rumpf sind zu unterlassen, da bei Endformung Schwierigkeiten auftreten können.

Als Trennmittel benutze ich ganz normale Frischhaltefolie. Der Rumpf wird damit komplett eingeschlagen.

Nun kommt das Polyestergewebe zum Einsatz.

Ich benutze die Standardmatte. Beim benetzen des Gewebes mit Harz wirkt die Matte wie ein nasses Tuch. Kleine Beulen werden mit einer Schere eingeschnitten. Der Rumpf erhält zwei Lagen Gewebematten.

Diese Arbeiten können nur im Sommer im Freien durchgeführt werden, da das Polyesterharz ein wenig richt.

Nach dem Trocknen kann dann die Form aus dem Rumpf heraus nehmen. (Die Form kann dann auch beschädigt werden. Sie wird nicht mehr gebraucht.)

Jetzt beginnt die mühsamste Arbeit: schleifen, spachteln, schleifen bis der Rumpf schön glatt ist. Benutze als Spachtelmasse eine Zweikomponenten- Autospachtelmasse. Zum Schneiden von ausgehärteten Polyester eignet sich ein Winkelschleifer mit dünner Trennscheibe hervorragend.

Wenn dann der Rumpf soweit fertig ist, kann mit dem weiteren Bau begonnen werden.( Ruder Schiffswellen etc.)

geschrieben von Christian Laß