Wie ich zum Modellbau kam:

 

 

 

 

 

Christian Laß erinnert sich: Als ich Kind war wurde zur Weihnachtszeit immer eine HO Eisenbahn in Husum bei Rotgordt (Spielwarenladen) und in Tönning bei Hamkens (Eisenwarenladen) und Mantei (Elektriker) aufgebaut. Jedes Mal, wenn wir in der Innenstadt unterwegs waren, musste ich als allererstes die Eisenbahn bewundern und „Stundenlang“ mir die Nase an der Schaufensterscheibe platt drücken. Das absolute Highlite war natürlich in Husum. Dort war nicht nur ein Schienenstrang aufgebaut, sondern eine komplette Anlage mit Seilbahn und einer intrigierten Autorennbahn. Also alles was Kinderherzen höher schlagen lässt. Nun lag es nicht fern, dass ich als Weihnachtwunsch auch eine Eisenbahn auf meinem Wunschzettel hatte. Ich bekam eine Trix H0 Eisenbahn und schnell wurde eine Platte besorgt, auf der die Eisenbahn fest montiert wurde. Ich erinnere mich daran, dass meine Mutter und ich all die kleinen Häuser zusammen gebaut hatten.

 

 

 

Als wir eines Tages bei meinem Opa in Husum waren, war auch sein Nachbar zu Besuch bei ihm zu Hause. Da er mitbekam, dass ich eine Eisenbahn hatte lud er uns kurzerhand  in seinen Schuppen ein, um dort einmal rein zu schauen. Dort kam ich aus den Staunen nicht mehr heraus. Schiff an Schiff stand dort im Regal. Aber nicht nur zum Anschauen waren die Modelle, sondern sie konnten auch alle auf dem Wasser fahren. Angetan hatte es mir die Adolph Bermpohl von der Firma Graupner. Das Aussetzen und wieder Aufnehmen des Tochterbootes hatte mich in seinem Bann gezogen. Da er Verkäufer bei Topf in Husum und unser Gründungsmitglied war (dort konnte man alles für den Schiffsmodellbau kaufen) schlug er uns vor erst einmal mit der kleinen Vegesack an zu fangen, da ich keinerlei Bauerfahrung  hatte. Schließlich drückte er uns die kleine Elke (Fischkutter von Graupner) mit Fernbedienung in die Hand und sagte zu meinem Vater:“ Fahrt man zur Halbmondwehle und dreh mit deinem Jungen ein paar Runden“. Nach der Fahrt mit dem Fischkutter war mir klar, so was wollte ich auch haben. Aber der Seenotrettungskreuzer sollte es sein. Nun begann meine Lehrzeit und von meinem ersten Lohn kaufte ich mir das Beiboot und später dann den Kreuzer. Dann begann eine Zeit, wo andere Sachen wichtiger waren. Autos, mit Kumpels um die Häuser ziehen, Hausbau und Familie waren jetzt wichtige Dinge in meinem Leben. Aber ich fand den Modellbau immer noch faszinierend.  Meine Bermpohl stand auf dem Dachboden meiner Eltern. Als dann unser Eigenheim fertig war, machte mich immer wieder meine Mutter darauf Aufmerksam, dass ja noch meine Rettungskreuzer auf dem Dachboden standen und dass ich die auch Mal mitnehmen sollte. Ich habe sie immer wieder vertröstet und  immer wieder gesagt, beim nächsten Besuch nehme ich sie mit. Das sollte sich aber bald ändern, denn mein Bruder hatte auch Schiffsmodellbau betrieben. Der hatte schon seine Modelle mit genommen und wieder instand gesetzt. Nun sollte sich das Blatt wenden, denn mein Bruder lud mich mit ein im Tönninger Wasserbecken hinter dem Deich sein Modell zu fahren (leider mittlerweile mit Sand aufgefüllt).  Als er sagte „willst du auch Mal fahren“ hatte mich der Virus wieder gepackt als ich die Fernsteuerung in meinen Händen hielt. Schnell wurde der Kreuzer wieder vom Dachboden geholt und restauriert. Nun baute ich auch wieder andere Modelle und es zog mich immer wieder nach Husum an die Halbmondwehle dort hat der SMC-Husum sein Vereinsgewässer. Erst einmal als Gastfahrer (um einmal das Vereinsleben kennen zu lernen) später dann als Mitglied bewegte ich dort meine Modelle unter Gleichgesinnten. Nun bin ich schon viel viele Jahre im SMC-Husum und baue immer noch Schiffsmodelle. Für mich ist es immer wieder toll ein neues Schiff fertig gestellt zu haben und freue mich, wenn alles so funktioniert wie ich mir das vorgestellt habe. Nun bin ich mittlerweile wieder 20Jahre im Schiffsmodellbau tätig und es wird wohl nicht das letzte Modell gewesen sein, dass unter meinen Händen entsteht. Denn nicht nur das Fahren mit dem Modell sondern auch das Bauen ist für mich das Größte. Vielleicht hat der ein oder andere Modellbauer das gleiche oder ähnliches erlebt wie ich. Ich hoffe das mein Bericht dazu bei trägt ein bisschen in die Vergangenheit zurück zu blicken.

 

Gez. Christian Laß