Baubericht einer Riva:

 

(geschrieben von Christian Laß)

 

 

 

Mir „juckte“ es Mal wieder Anfang des Jahres 2020 in den Fingern. Ich musste ein Schiff bauen. Nur was sollte es dieses Mal werden? Nach ein wenig stochern im Internet stieß ich auf ein RTR Modell einer Riva im Maßstab 1:12 und einer Länge von 45cm bei Ebay. Diese Sportboote sehen nach meiner Meinung einfach nur edel und toll aus.  Auf den Bildern sah das Modell auch gar  nicht so schlecht aus. Aber für 39,95€ komplett kann man nicht viel erwarten. Ist halt China. Nach ein paar Tagen kam dann das Paket im Februar an.

 

Ich entschloss mich aber nur den Rumpf zu verwenden und die Aufbauteile umzuarbeiten. Nach reichlich Recherche im Internet, wie Original-Boote aussahen,  hatte ich dann einen Anhaltspunkt wie meine Riva dann später aussehen sollte. Als aller erstes musste das Deck von dem Rumpf getrennt werden. Die Schrauben verbargen sich unter Deckeln, die ich nur durch aufbohren herunter bekam. Die Deckel habe ich dann mit dem 3D Drucker wieder hergestellt und lackiert. Danach wurden die „Billig- Komponenten“ entfernt. Wird ja häufig so produziert, dass kein Ruder vorhanden ist und mit den Propellern gesteuert wird. Ich habe auch nicht weiter ausprobiert, ob das Modell mit diesen Komponenten funktionierte. Nach dem Entkernen kam der Dremel zum Einsatz und ich fräste alle alten Befestigungsstege aus dem Rumpf.

 

Nun wurden die Schiffswellen und die Ruder eingebaut und mit Stabilit-Express eingeklebt. Dann wurde das Unterwasserschiff bis zum Wasserpass mit 600er Wasserschleifpapier angeschliffen, denn das Unterwasserschiff sollte später wie im Original weiß lackiert werden.

 

Als nächstes ging es an die Aufbauten. Auch dort schraubte ich alles auseinander und begann mit dem Fahrerstand. Dort war der Boden „nur“ Silber lackiert. Ich entschloss mich mit einem Bootsdeck von Aeronaut ein wenig nach zu helfen. Nach Erstellen einer Pappschablone wurden die Maße auf das Brett übertragen und ausgesägt. Dann mit Mahagoni-Beize alles gebeizt und mit Klarlack versiegelt. Nach dem Trocknen klebte ich das fertige Teil in den Fahrerstand. Auch das Steuerrad und die Sitzbänke wurden einer „Schönheits OP“ unterzogen und bemalt.

 

Als nächstes kam das Badedeck dran. Auch hier half ein wenig Farbe, um dem Modell dem Original ein wenig näher zu kommen. Die beigelegte Fahne hatte in keinster Weise etwas mit Italien zu tun. Die Flagge zog ich mir aus dem Netz und versiegelte die mit Klarlack.  Im Internet fand ich dann noch zwei Figuren im Maßstab 1:18 und so war schon der Aufbau fertig gestellt.

 

Ein Vereinskollege half mir bei der Motorisierung und der Regler. Diese wurden bei Hobbyking bestellt und eingebaut. Für die Ruder kam ein Standard-Servo zum Einsatz.

 

Nun wurde das Unterwasserschiff weiß lackiert und der Wasserpass mit einem 2mm Zierstreifen für Autos in Hellblau abgesetzt.

 

Den Bootständer baute ich aus einem Regalbrett vom Baumarkt. Dort wurde das Brett auf Maß gesägt und die Kante mit einer Oberflächen Fräse bearbeitet. Dann das Brett beizen mit Klarlack versehen und mit einem Italien Wappen in der Ecke den Schiffständer „veredeln“.

 

Angetrieben wird das Boot mit zwei Brushlessmotoren und einen 2S LiPo Akku. Ein schönes kleines handliches Modell das, so hoffe ich, eine gute Figur auf unserem Vereinsgewässer machen wird.