Dampfeisbrecher Stettin:
geschrieben von Christian Laß
Nachdem ich mir noch einmal das Dampfrundum in Flensburg auf Youtube, die verschiedenen Videos, anschaute, schwankte ich ein wenig zwischen der Wal und der Stettin (sind beide alte Eisbrecher). Die Stettin fand ich dann doch ein wenig schöner. Der Werftplan der Wal wurde von VTH vertrieben, aber die Stettin eben nicht. Schließlich wurde ich bei einer anderen Firma im Internet fündig. Der Preis lag bei 42€ plus Versand. Nach ein paar Tagen hielt ich den Werftplan in den Händen und studierte ihn ausgiebig.
Bei Youtube fand ich auch eine schöne Dokumentation von dem Original (http://www.youtube.com/watch?v=AacOoUDUnaQ) -in den Link klicken-. Nun werde ich als nächstes, nachdem mein U-Boot fertig ist, mit dem Bau des Rumpfes anfangen bzw. auf der nächsten Dampfrundum in Flensburg viele viele Bilder von dem Original machen (Detail und Komplett-Aufnahmen).
Ohne Bilder vom Original schleichen sich immer wieder Fehler beim Bau ein (hatte ich schon bei dem ersten Bau der Kapitän Meyer). Stand 4.2.2011
Die Spanten sind gespiegelt und auf 5mm Sperrholz geklebt. Nun muss als nächster Arbeitsschritt die Spannten ausgesägt werden. Stand 17.03.201
Der Kiel und die Spanten sind ausgesägt. Auf dem Kiel
sind die Positionen der Spanten aufgezeichnet. Stand 03.04.2011
Die Spanten sind auf dem Kiel verleimt. Als nächster Schritt
werden die Freiräume mit Bauschaum gefüllt.
Stand 22.04.2011
Der Rumpf ist mit billigem Montageschaum gefüllt (Rumpf im Schlafrock). Stand 25.04.2011
Die Spanten sind vom überflüssigen Bauschaum freigelegt.
Jetzt ist die Form fertig für die nächsten Arbeitsschritte.
Stand 29.04.2011
Die Form ist mit Frischhaltefolie eingeschlagen (zur Trennung, um die Form später nach dem Laminieren zu lösen). Stand 11.05.2011
Nun ist der Rumpf mit zwei Lagen Polyesterharz überzogen, und die überstehenden Polyesterreste mit einem Winkelschleifer entfernt worden. Danach habe ich die Form von dem GFK getrennt. Die nächsten Monate wird der Rumpf mit 2K Autospachtel gespachtelt und immer wieder geschliffen werden, bis der Rumpf schön glatt ist und keine Beulen aufweist. (Stand 14.05.2011)
Viele Bilder wurden vom Original in Flensburg auf der Dampfrundum gemacht, so dass der Bau weiter geführt werden kann.
Der Rumpf ist nun fertig verspachtelt und geschliffen (meine schönste Arbeit ist damit beendet). Auch die Reling ist schon eingeklebt und verspachtelt.
Das Ruder wurde erst einmal vom Plan auf Pappe gepaust und immer wieder an den Rumpf angepasst. Erst als alles gut aussah wurde die Pappschablone auf 1mm Messingblech übertragen und mit einer Laubsäge ausgeschnitten. Ich habe zusätzlich noch Verzahnungen an den Stellen eingefügt, wo das Ruder mit dem Rumpf verbunden wird. Diese Verzahnung greift nachher in den Rumpf ein. Dadurch erhoffe ich mir noch mehr Halt. (Stand 05.08.2011)
Das Heck mit dem Ruder und der Schiffswelle ist an dem Rumpf fertig gelötet, montiert und verspachtelt worden. Der 4-Blatt Schiffspropeller hat einen Durchmesser von 80mm.
(Stand 10.08.2011)
Der Schiffsständer ist aus Regalbrettern ausgesägt, verschraubt, gebeizt und mit Seidenmatt-Farbe versiegelt worden.
Auch der Rumpf nimmt langsam Form an. Die Anker sind eingesetzt und einlaminiert worden. Danach habe ich die Scheuerleiste aus Kunststoff am Heck montiert und angespachtelt sowie sämtliche Klappen und Trossenführung in die Reling eingearbeitet. Auch eine Motorkühlung ist in den Rumpf vorgesehen. Ich hatte noch eine Motorkühlschlange in meinem Lager liegen und hatte mich entschlossen eine Motorwasserkühlung einzubauen. Der Kühlwasseraustritt ist auch wie beim Original auf der Backbord Seite. Die Türen in der Reling sind angezeichnet worden und warten auf Ausarbeitung. (Stand 20.08.2011)
Die Türen sind in den Rumpf eingearbeitet worden, sowie der Handlauf auf der Reling. Auch eine Schweißnaht wurde vom Bug bis zum Heck mit 2mm Kunststoff Halbrundprofil nachgeahmt. Nun war der Rumpf endlich lackierfertig und das Unterwasserschiff wurde mit roter Seidenmattfarbe lackiert. Lackiert wurde mit einer Airbruch Pistole von der Firma Revell. Diese Pistole ist recht preisgünstig zu kaufen und erfüllt ihren Zweck. Ich benutze schon seit Jahren diese Pistole und bin mit den Ergebnissen immer zufrieden. Nun werde ich die Farbe eine Woche lang durch trocknen lassen, bevor ich das Oberwasserschiff lackiere. (Stand 08.09.2011)
Das Oberwasserschiff ist fertig lackiert und alle ausgeplotteten Schriften aufgeklebt. Danach habe ich die Opferanoden bearbeitet und an den entsprechenden Stellen am Heck angeklebt. Als dann der Rumpf soweit fertig war, wurde der Rumpf mit Klarlack Seidenmatt aus der Sprühdose versiegelt. Der Rumpf ist nun fertig gestellt und es kann mit dem Deck begonnen werden. (Stand 24.09.2011)
Der 3.10.2011 stand unter keinen guten Stern. Ich wollte, nachdem die letzten Tiefgangsmarken aufgeklebt waren, den Rumpf noch mit Klarlack versiegeln. Als beim Lackieren der schwarze Lack hoch kam, saß der Frust tief. Auch die Rücksprache mit Thomas Baudewig brachte keine Besserung.
Thomas meinte der ganze Lack muss wieder runter. Also Augen zu und mit Schleifpapier schleifen was das Zeug hält.
Das Bild zeigt den Zustand nach ca. 12 Stunden schleifen. Diesen Fehler werde ich bestimmt nicht noch einmal machen.
Etwas Gutes kann ich noch der Aktion ab gewinnen. Beim betrachten der Original-Bilder wurde kein rotes Unterwasserschiff festgestellt sondern Oxyidrot. Wenn jetzt der Lack entfernt worden ist werde ich in ein Farbenspezialgeschäft gehen und nur Lacke kaufen, die zusammen passen! Auch Rückschläge gehören zum Modellbau dazu. (Stand 06.10.2011)
Der Rumpf ist jetzt wieder grundiert und das Unterwasserschiff mit Oxyidrot lackiert worden. Der Schaden wird nun langsam wieder behoben (Dank Thomas). Da der Rumpf nun mal wieder trocknen muss, beschäftigte ich mich mit der Dampfankerwinde und den Kettenstoppern. Die Dampfankerwinde ist lackierfertig und die Kettenstopper im Bau. Bei der Dampfankerwinde kamen viele Materialien zum Einsatz. Das Grundgerüst wurde aus 1mm und 2mm Flugzeugsperrholz angefertigt. Da ich keine Drehbank besitze macht Not erfinderisch. Die Kettenrollen wurden aus Deckeln und Zahnräder aus einem defekten Servo Zweck entfremdet. Außerdem wurde diverser Messingdraht, Planösen und 0,3mm Bleche gebogen, gelötet und verbaut. (Stand 23.10.2011)
Zwischenzeitlich wurden ein paar Kleinteile gebaut und lackiert. Die Ankerwinde mit den Kettenstoppern und die Ketteneinführung ist jetzt fertig lackiert und steht bereit auf dem Hauptdeck montiert zu werden. Auch die beiden Drucklüfter neben dem Schornstein sind montierfertig. Zwei Seiltrommeln sind aus 1mm Messingdraht, U-Scheiben und Rundholz zusammen gebaut und lackiert worden.(Stand 30.10.2011)
Die Doppelkreuzpoller für das Heck und den Bug sind nun fertig. Sowie die Seilkörbe und die Drucklüfter. Die Seilkörbe habe ich gebogen, gelötet und Silber lackiert. Die Seiltrommeln haben nun auch die Seile erhalten und der Rumpf ist wieder neu lackiert worden. (Stand 12.11.2011)
Der Schornstein, der Stettin wurde mit einer (60mm im Durchmesser) Spraydose aus Weißblech realisiert. In der Mitte des Schornsteins wurde ein 40mm HT Rohr eingearbeitet, das in einem Baumarkt (wird normalerweise zur Entwässerung benutzt) erworben wurde. Danach wurde der Schornstein mit 2k Autospachtelmasse gespachtelt und alles schön glatt geschliffen. Außerdem wurde der Schornstein noch 5mm schräg abgesägt, da der Schornstein nicht gerade nach oben geht. Die Leiter und das Dampfhorn wurden aus 1mm Messingdraht und 4mmMessinrohr gelötet und an den Schornstein fest angelötet. Die Dose aus Weißblech nahm sehr gut das Lötzinn an. Da ich das erste Mal mit diesem Material gearbeitet hatte, kann ich nur positives darüber berichten. Im Inneren des Schornsteins sind zwei 10mm Löcher eingearbeitet, die später die beiden Dampfgeneratoren von Graupner aufnehmen sollen. Danach noch alles schön mit Farbe versehen und fertig ist der Schornstein. (Stand 29.11.2011)
Der Schiffsrumpf ist nun fertig mit den Aufklebern versehen und mit Klarlack überzogen (Dank dem Lackierer meines Vertrauens). Das Deck wurde aus 4mm Birkensperrholz eingezogen, verspachtelt und die Luken eingearbeitet. Die Schiffswelle und der Propeller sind montiert, sowie der Antriebsmotor mit Wasserspirale eingebaut. Die Relingstützen habe ich aus 1mm Kunststoffprofilen hergestellt. Es wurden 60 Stück davon bearbeitet und eingeklebt (ca. ein Wochenende Arbeit). Der Bug ist nun auch dem Original soweit ausgestattet mit Fahnenstock und Pollern. (Stand 10.12.2012)
Nach dem Lackieren der Reling wurden die Schwanenhälse und die Drucklüfter eingeklebt. Danach habe ich das Deck mit der gleichen Farbe wie den Rumpf in seidenmatt-schwarz gestrichen. Als alles schön trocken war konnte ich dann die Kleinteile an den entsprechenden Stellen verkleben (Poller, kompl. Dampfankerwinde, Seilkörbe, ect.). Da ich mich entschlossen hatte mit einem 12 Volt Blei/Gel Akku die Stromversorgung zu betreiben wurden in dem Schornstein zwei 6 Volt Dampferzeuger von Graupner (Best.Nr.2324) eingebaut. Die Dampferzeuger wurden in Reihe geschaltet, so habe ich einen geringeren Stromverbrauch wie mit 6 Volt. (Stand 23.12.2011)
Die Ladeluke im Bugbereich ist aus 1mm Flugzeugsperrholz fertig gestellt worden. Unter dieser Luke verbirgt sich der Ein- Ausschalter für das Modell mit einer KFZ- Sicherung. Der erste KFZ-Sicherungshalter ist angeschlossen und der zweite Sicherungshalter nimmt nur die Sicherung im ausgeschalteten Zustand auf (Parkposition). Auch der Heckbereich ist fertig aufgebaut. Dazu musste ich mal wieder von Bildern des Originals leben, da der Plan nicht dem Original entsprach. Unter dem Niedergang wurden zwei Ladebuchsen für den Akku eingearbeitet, da ich nicht immer zum Laden den kompletten Aufbau abnehmen möchte. Die beiden Rettungsboote wurden von der Firma Steingräber gekauft (passten hervorragend zu der Stettin). Diese Boote wurden zusammen gebaut und lackiert. Als nächstes werde ich mich mit dem Aufbau beschäftigen. Dieser wird aus 1mm Flugzeugsperrholz angefertigt. (Stand 01.01.2012)
Die Aufbauten baute ich aus 1mm Flugzeugsperrholz und die einzelnen Zwischendecks
aus 2mm Flugzeugsperrholz. Die Fenster wurden mit einem Cuttermesser ausgeschnitten. Auch hier musste ich teilweise mit Bildern vom Original arbeiten, da der Plan nicht stimmte. Das Dach der Brücke darf erst nach dem Lackieren aufgeklebt werden, weil ich nach dem Lacken erst die Fenster einkleben kann (ich komme danach nicht mehr an die Fenster). (Stand 07.01.2012)
Die Maschinen-Oberlichter wurden aus 1mm Flugzeugsperrholz angefertigt. Nach dem Lackieren wurden die Bullaugen eingeklebt. Die Gläser der Bullaugen wurden entfernt, damit der Schall des Lautsprechers später ungehindert nach außen dringen kann (der Lautsprecher wird nach dem Lacken unter das Maschinen-Oberlicht geklebt). Das Peildeck kam als nächster Arbeitsschritt dran. Hierzu wurde eine Holzleiste komplett einmal rundherum geklebt. Für das Peildeck habe ich dann ein fertiges Brett mit Nut und Feder von der Firma Aeronaut benutzt. Nach dem Verkleben dann noch mit Holzbeize und Klarlack darüber und fertig war das Deck. Auch der Schacht für den Kohlenbunker wurde ausgeschnitten um später einen Lautsprecher auf zu nehmen. Im Bugbereich der Aufbauten wurde mal wieder mit Bildern des Originals gearbeitet. Der Süllrand auf den Decks verklebte ich mit 2mm Kunststoffleisten. Die Luken zwischen Schornstein und Brücke wurden auch aus Holz und Messingdraht angefertigt. Die Kabelleitungen an der Steuerbordseite und am Heck wurden aus 0,8mm Messingdraht imitiert und mit Sekundenkleber angebracht. (Stand 28.01.2012)
Eigentlich wäre jetzt der Zeitpunkt gekommen, um den Aufbau zu lacken. Aber draußen waren zweistellige minus Gerade, die es unmöglich machten in der Garage zu spritzen.
Also nahm ich mir die Schiffdavids für die Rettungsboote vor. Das Material aus dem die Davids gebaut wurden war Holz, 1mm Messingdraht und fertig gekaufte Seilrollen von Aeronaut. Also alles von dem Werftplan auf das Holz übertragen und mit einer Laubsäge ausschneiden. Das Gestell baute ich aus 1mm Messingdraht und lötete alles zusammen. Die Rettungsboote bekamen noch wie im Original auf beiden Seiten eine Festhalteschnur. Diese Schnur ist aus Zwirn aus dem Nähkasten. Ich bohrte 0,8mm Löcher in gleichen Abständen in den Rumpf der Rettungsboote. Danach schnitt ich gleich lange Stücke Zwirn zurecht und steckte zwei Enden in ein Bohrloch. Von der Innenbordseite wurde der Zwirn mit einem kleinen Tropfen Sekundenkleber verklebt. So wurde von Loch zu Loch gearbeitet. Nach dem Durchtrocknen des Sekundenklebers die überstehenden Enden des Zwirns mit einen kleinen Seitenschneider entfernen und mit Farbe wieder überstreichen. (Stand 10.02.2012)
Nun wollte ich den großen Suchscheinwerfer auf dem Peildeck bauen. Bei Hobby-Lobby Modellbau fand ich einfach nicht den richtigen Scheinwerfer. Entweder der Durchmesser passte nicht oder die Scheinwerferform sah nicht dem Bauplan entsprechend aus. Also erinnerte ich mich an die Worte meines ersten Vorsitzenden der einmal zu mir sagte: „Sind wir Modellbauer oder Modellkäufer“? Als ich dann in meiner Bastelkiste, in der diverse Einzelteile und alles was man so zum Bauen gebrauchen konnte, kramte stach mir auf einmal ein Eimer von Playmobil in die Augen (nach Auflösung des Playmobils meiner Kinder hatte ich mir ein paar Sachen gesichert).
Das Eimergehäuse passte einfach super zum Scheinwerfer. Der Griff wurde entfernt und die Löcher dicht gespachtelt. An der Rückseite klebte ich zwei Schraubenrosetten auf, die ich zuvor dicht gelötet hatte. Ein Bügel aus Rechteckmessing nahm dann schließlich das Gehäuse und den Sockel auf. Der Sockel wurde aus 5mm Sperrholz gebaut. Da ich genug Kanäle für die Sonderfunktion zur Verfügung hatte sollte der Scheinwerfer nicht nur Leuchten, sondern auch noch schwenkbar gebaut werden. In den Scheinwerfer wurden vier 3mm LED`s in der Lichtfarbe weiß eingesetzt und unter dem Peildeck ein Miniservo eingebaut, der den Scheinwerfer später einmal schwenken soll. Lackiert habe ich dann den Scheinwerfer in matt grau. Die Frontscheibe baute ich aus durchsichtigem Polycarbonat und das Gitter wurde aus 1mm Silberdraht zusammen gelötet. (Stand 16.02.2012)